Wer Wände tapezieren möchte, greift häufig zur schlichten Raufasertapete. Sie ist preiswert, einfach zu verarbeiten und lässt sich ganz nach Geschmack bunt anstreichen. Alle Raufasertapeten schneiden sowohl im Praxistest als auch im Labor mit Bestnoten ab.
Raufasertapeten bestehen aus Zellulosefasern und Holzspänen. Die Fasern stammen aus Frischzellulose oder recyceltem Altpapier. Je nach Größe der Holzspäne unterscheidet man feine, mittlere und grobe Qualitäten. Weil die Verteilung der Holzspäne auf dem Papier bei großen Holzstücken länger dauert als bei kleinen, sind sehr grobe Tapeten oft teurer als feine. Grobe Tapeten lassen sich jedoch etwas schlechter verarbeiten. Die meisten Raufasertapeten sind mehrschichtig. Sie wirken weißer als einschichtige, weil das Holzkorn durch eine Papierschicht abgedeckt ist. Rollen, die mit dem "Blauen Engel" gekennzeichnet sind, bestehen zu mindestens 80 Prozent aus Recyclingpapier und werden umweltschonend hergestellt.
Je gröber die Körnung, desto öfter lassen sich die Tapeten überstreichen, ohne an Struktur zu verlieren. Am besten eignen sich dafür Dispersionsfarben, die als emissionsarm und lösungsmittelfrei gekennzeichnet sind. Diese Farben sind häufig mit dem "Blauen Engel gekennzeichnet. Außer im direkten Spritzwasserwasserbereich von Küche und Bad kann Raufaser in der gesamten Wohnung verwendet werden. Raufasertapeten eigenen sich auch für Wände mit leichten Unebenheiten.
Da Raufaser schwerer als einfache Papiertapeten ist, muss sie mit starkem Kleister geklebt werden. Dabei sollte jedoch auf kunstharzhaltige Spezialkleister verzichtet werden. Bestens geeignet sind reine Methylzellulosekleber, die für schwere Tapeten mit etwas weniger Wasser angerührt werden. Alte Raufasertapeten gehören in den Restmüll, nicht ins Altpapier.
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